Alt Pichelsdorf
Der südlich der Heerstraße liegende Teil der
Pichelsdorfer Straße und die Dorfstra6e erhielten ihren jetzigen
Namen 1939. |
|
Am Pichelssee
Die Straße wurde 1925 nach dem benachbarten See benannt.
Vorher war sie unter dem Namen Schlossstraße bekannt, weil sie
auf den "Schlosspark" am Südende der Halbinsel zuführte.
Dieser Park gehörte zu einer Villa, die sich der Rentier Busse
etwa 1873 mit erheblichem Kostenaufwand auf einem Sandhügel hatte
bauen lassen. |
|
Bocksfeldstraße
Der östliche Teil der Straße "Scharfe Lanke"
zwischen der Straße 42 (Jaczostraße) und der Dorfstraße
in Pichelsdorf erhielt 1925 den Namen Bocksfeldstraße. Der Name
erinnert an den 1852 verstorbenen Maurermeister und Vorsteher der
ersten Spandauer Stadtverordnetenversammlung Joh. Abraham Bocksfeld. |
|
Bollmannweg
Seit 1928 hat die Straße ihren Namen, der an den Spandauer Bürgermeister
Bollmann (1869 - 1872) erinnern soll. |
|
Brandsteinweg
H. von Brandenstein, preuß. Abgeordneter, der sich besonders
für die Erhaltung des Waldbestandes auf Pichelswerder bemühte.
|
|
Blakenheideweg
1929 nach einer alten Flurbezeichnung benannt. Das Gelände der
"Blakenheide" lag allerdings nicht da, wo die Straße
entlangfuhrt, sondern westlich der Wilhelmstraße; der teilweise
schlechte und sandige Acker der Blakenheide erstreckte sich nach der
Staakener Grenze hin. |
|
Daberkowstraße
Die seit den dreißiger Jahren besiedelte Straße 470 wurde
1955 nach dem Spandauer Burgermeister Daberkow, der 1815 bis 1821
amtierte, benannt. |
|
Enger Steig
1929 benannt nach der geringen Breite der Straße. |
|
Falstaffweg
Nach dem Zecher Falstaff, aus Shakespeares "Lustigen Weibern
von Windsor" bzw. Verdis Oper benannt. Der 1933 gegebene Name
nimmt, wie andere Straßen in diesem Stadtteil, Bezug auf den
Wein und damit indirekt auf den früher in den Weinbergen südlich
der Straße betriebenen Weinbau. |
|
Folkungerstraße
Die seit Ende der zwanziger Jahre bebaute Straße wurde 1933
nach dem mittelalterlichen schwedischen Herrschergeschlecht bzw. nach
der Kretschmerschen Oper "Die Folkunger" benannt. |
|
Fröhnerstraße
1928 nach dem Spandauer Burgermeister Fröhner, der von 1821 bis
1839 amtierte, benannt. Die Bebauung der an der Straße gelegenen
Grundstücke begann etwa 1925. |
|
Gatower Straße
Der alte Weg nach Gatow; einst ein ausgefahrener und bei Regenwetter
aufgeweichter Feldweg. |
|
Heerstraße
Als im Jahre 1895 in Doberitz ein großer Truppenübungsplatz
angelegt wurde, erörterte man bereits die Möglichkeiten,
zwischen Berlin und Doberitz eine Verbindungsstraße zu schaffen.
Nachdem die Linienführung der neuen Straße feststand und
mit dem Ausbau in Charlottenburg begonnen war, wurde sie auf dem Gebiet
des Bezirks Spandau in den Jahren 1906 bis 1910 gebaut. Der Name,
der sich aus der damaligen Zweckbestimmung der Straße ergibt,
wurde ihr 1908 gegeben. |
|
Herulerweg
Die Heruler, ein germanischer Volksstamm, ursprünglich an der
Ostsee. |
|
Hevellerweg
Ein slawischer Volksstamm, der im 12. Jahrhundert von Albrecht dem
Baren unterworfen wurde. |
|
Höhenweg
Weg auf der Weinmeisterhöhe. |
|
Jaczostraße
Bei der Separation der Spandauer Beiländer wurde im Jahre 1848
ein öffentlicher Weg ausgewiesen, der von der Gatower Straße
in nordöstlicher Richtung auf die Bocksfeldsche Ziegelei führte.
Dieser Weg wurde ,,Scharfe Lanke" genannt. Im Jahre 1909 erhielt
der Teil der "Scharfen Lanke", der zwischen der Gatower
Straße und der heute noch so genannten Straße liegt, den
Namen Jaczostrafie" nach dem sagenhaften Wendenfürsten Jaczo
von Köpenick, der im 12. Jahrhundert die Havel bei Schildhorn
auf der Flucht durchschwommen haben soll. Der Teil der Straße
zwischen Bocksfeld- und Heerstraße wurde 1925 ebenfalls Jaczostraße
benannt. |
|
Kattfußstraße
Die teilweise bereits in den Bebauungsplanen aus der Zeit vor dem
ersten Weltkrieg projektierte, seit Mitte der 20er Jahre allmählich
bebaute Straße, erinnert mit ihrem Namen seit 1928 an den ersten
nach der Städteordnung gewählten Spandauer Burgermeister
(1809 - 1815). Ein anderer Kattfuß war jahrzehntelang bis in
die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts Stadtkammerer in Spandau. |
|
Keltererweg
Die an der Weinbereitung beteiligten "Ke!terer" standen
bei der 1929 erfolgten Namengebung Pate, da die Straße im Gebiet
der ehemaligen "Weinberge" liegt, in denen bis in das 18.
Jahrhundert hinein Weinbau betrieben wurde. |
|
Küfersteig
1928 benannt. Der Name soll an den früher in der Gegend betriebenen
Weinbau erinnern. |
|
Lankestrand
1929 nach der Ortlichkeit, Strand an der Scharfen Lanke benannt. |
|
Mahnkopfweg
Nach einer in Pichelsdorf und Spandau alteingesessenen Fischerfamilie
Mahnkopf, die seit Jahrhunderten hier fischereiberechtigt war, im
Jahre 1939 benannt. Vorher war der Mahnkopfweg Bestandteil der Pichelsdorfer
Dorfstraße. |
|
Malschweg
1955 nach dem Spandauer Stadtkammerer Adolf Malsch, der dieses Amt
jahrzehntelang bekleidete benannt. |
|
Paddlerweg
1929 benannt nach seiner nahen Lage an Wassersportlern besuchten Scharfen
Lanke. |
|
Pfälzische Strasse
Die bereits in den Bebauungsplanen aus den an vor dem ersten Weltkriege
vorgesehene Straße wurde etwa 1925 besiedelt und erhielt 1929
ihren Namen nach dem Lande ,"Pfalz". Vermutlich sollte,
da die meisten Straßen in diesem Stadtviertel wegen des früher
in der Gegend betriebenen Weinbaus "Weinnamen" führen,
auf den Pfälzer Wein angespielt werden. |
|
Roedeliusweg
1932 nach dem Spandauer Burgermeister Roedelius (1851-1869) benannt.
Roedelius rief 1852 die Stadtische Sparkasse ins Leben und in seiner
Amtszeit wurde (1858) die Städtische Gasanstalt in Betrieb genommen. |
|
Rodensteinstraße
Zwischen der Gatower und der Wilhelmstraße 1929, westlich der
Wilhelmstraße 1936 benannt. Namenspate ist der aus den Liedern
Viktor von Scheffels bekannte Ritter von Rodenstein, der als gro6er
Zecher seine Dörfer vertrank und als "wilder Jäger"
die Weinkeller leer ,,soff". Wie der Falltaffweg erinnert auch
die Rodensteinstraße indirekt an den früher in der Gegend
betriebenen Weinbau. |
|
Rudererweg
Die Straße an der von Wassersportlern besuchten Scharfen Lanke
erhielt 1929 ihren Namen. |
|
Sandheideweg
1929 benannt. Der Name soll an eine frühere Geländebezeichnung
erinnern. |
|
Weinmeisterhornweg
Ein alter Weg, der zwischen der Staakener Grenze
bei Amalienhof und der Wilhelmstraße seit "unvordenklichen
Zeiten" bestand und zwischen Wilhelmstraße und Scharfer
Lanke schon in einer Karte aus dem Jahre 1828 verzeichnet ist. Die
Straße hieß früher In den Weinbergen". An
ihr lagen die vom Rat 1509 eingerichteten sieben Hofstellen der
"Weinmeister", die bis ins 18. Jahrhundert hinein vorwiegend
Weinbau betrieben, sich dann aber der Landwirtschaft und dem Gartenbau
zuwandten. Die Straße wurde 1919 zwischen Gatower Straße
und der Scharfen Lanke "Weinmeisterhornstraße" benannt,
1931 erhielt der ganze Straßenzug den Namen "Weinmeisterhornweg",
weil er in Richtung auf Weinmeisterhorn führt.
|
|
Wendenweg
Bei
den Deutschen in älterer Zeit allgemeine Bezeichnung ihrer slawischen
Grenznachbarn. Wendische Sprachreste sind bis in unsere Zeit erhalten.
|
|
Wilhelmstraße
Der
alte Weg nach Potsdam wurde 1848/49 chaussiert und hieß seitdem
"Potsdamer Chaussee". Im Jahre 1897, in das die hundertjahrige
Wiederkehr des Geburtstages des Kaisers Wilhelm I. fiel, wurde die
Potsdamer Chaussee diesem zu Ehren "Wilhelmstraße"
benannt. Die "Wilhelmstadt" erhielt ebenfalls zu jener Zeit
ihre Bezeichnung; vordem hieß sie Potsdamer oder auch Pichelsdorfer
Vorstadt. |
|
Wilzenweg
Erinnerung
an einen slawischen Volksstamm zwischen Havel und Ostsee, durch Heinrich
I. 928 tributpflichtig, durch Albrecht dem Bären 1157 unterworfen. |
|
Zur Haveldüne
Geländebezeichnung
auf der Weinmeisterhöhe. |
|
|
Die Bedeutung der Straßennamen wurde weitgehendst
dem Werk von Arne Hengsbach, Straßenchronik, 725 Jahre Spandau,
1957, mit freundlicher Genehmigung des Verfassers entnommen. |